THE WEEK: ZukunftsMacher handeln

Wir wissen es, sehen die Bilder über die Folgen der Klimakrise und trotzdem prallt vieles ab, wird es verdrängt und aus dem Bewusstsein verbannt.

Wie lassen sich Menschen emotional berühren? Der ehemalige McKinsey-Berater Frédéric Laloux, bekannt durch seinen Bestseller „Reinventing Organizations“ hat mit seiner Frau Hélène Gérin ein neues Playbook geschaffen. „The WEEK“ ist ein Format, um Menschen wachzurütteln und einen tiefgreifenden Bewusstseinswandel herbeizuführen. Die Methode basiert auf der „Theorie U“ von Otto Scharmer. Sie ermöglicht es, tief in das Problem einzutauchen, um dann wieder zum Handeln zurückzukehren und Ideen und Lösungen zu generieren.

Unser Gruppenexperiment

Wir haben es erlebt: Etwa 50 Gäste haben in Zoom-Sessions virtuell an „The WEEK“ teilgenommen, ein Gruppenexperiment. Bunt gemischt war der Kreis, aus unterschiedlichen Branchen und Bereichen. In einer Woche haben wir uns an drei Tagen jeweils einen einstündigen Dokumentarfilm angeschaut und uns darüber anschließend in Breakout-Session ausgetauscht. Die Gruppen wurden moderiert von ZukunftsMacherin Ellen Uloth, SINN|MACHT|GEWINN, ZukunftsMacher Andreas Koch, Tourythm, Oliver Kirchhof, Leadership, Change, Sustainability, Julian Mack, Mack und Partners und Elita Wiegand, ZukunftsMacher.

Erster Abend

Die erste Sitzung ist schwierig, berührt emotional, weil der Film in die Tiefe geht, aus einzelnem Puzzeln das große Ganze der Klimakrise sichtbar wird. Dass das Leben ein Wunder ist, zeigen Bilder und doch: Fische oder Insekten, Wälder oder Vögel, vieles ist vom Aussterben bedroht. Dazu die Überschwemmungen, Waldbrände und Dürren. Sie zeigen das Ausmaß der globalen Erderwärmung. Immer mehr Menschen erleben es am eigenen Leib, verlieren ihr Hab und Gut, müssen flüchten, andere fühlen sich bedroht. Doch manchmal wollen wir uns vor den schlechten Nachrichten schützen, nicht noch mehr in die Krisen eintauchen. Vielleicht besteht auch die stille Hoffnung, dass irgendwer die Probleme schon lösen wird oder Technologien entwickelt werden, die uns vor dem schlimmsten Bewahren. Unsere erste Sitzung hat viele Emotionen ausgelöst.

Zweiter Abend

Nach dem ersten Gruppenerlebnis waren viele aufgewühlt. Gespräche, Mails, Telefonate, um das Erlebte zu verarbeiten und zu reflektieren. Der zweite Abend stimmt uns hoffnungsvoller – wir beschäftigen uns mit den drei Schwerpunkten Ernährung, Konsum, Energie. Wir erfahren, wohin uns das Streben nach unendlichem Wachstum geführt hat, sehen die schrecklichen Bilder von Hühnern, die auf engstem Raum zusammengepfercht sind, von Massentierhaltung, die Tier und Mensch krank macht. Der Konsum, der uns vorgaukelt, dass wir glücklich werden, wenn wir kaufen, besitzen, Dinge anhäufen. Dabei folgen wir dem Produktionssystem: abbauen, produzieren, wegwerfen. Letztes Beispiel: Energie. Fossile Brennstoffe sind die Hauptursache der Klimakrise. Der Ausweg? Der Film zeigt, wie Menschen, Gruppen oder Kollektive etwas verändern. Dazu werden positive Beispiele aus Politik, Energie und Landwirtschaft gezeigt, Graswurzelbewegungen, die etwas anstoßen.

Dritter Abend

Nicht reden, machen! So lautet das Leitmotiv der ZukunftsMacher:innen und so erhalten wir vom letzten WEEK-Film die nötigen Anregungen, Inspirationen und Ideen.

Einige Beispiele

Energie: Natürlich müssen wir unser Energiesystem umbauen, Häuser energieeffizienter machen, Wind und Sonne nutzen, Autos, Busse und LKWs elektrifizieren.

Lebensmittel: Es gilt den Anbau unserer Lebensmittel auf regenerative Landwirtschaft umstellen, die Lebensmittelverschwendung stoppen und die industrielle Landwirtschaft nicht mehr zu subventionieren.

Konsum: Wenn wir nicht gegen die Wand fahren wollen, müssen wir unser Wirtschaftssystem umstellen: weg von Wegwerfartikeln, hin zu Dingen, die lange halten, die geteilt und wiederverwertet werden können.

Unser Padlet: Tipps, Empfehlungen, Ideen  

Das Ende von „The WEEK“ ist für uns alle eigentlich erst der Anfang. Während der drei Abende ist ein Gefühl der Verbundenheit entstanden, des Teilens und es hilft zu wissen, dass man nicht allein ist. Wir haben auch ein Padlet erstellt, auf dem viele Tipps, Empfehlungen und Ideen festgehalten sind und bei vielen ist der Wunsch entstanden, weiterzumachen, sich regelmäßig zu treffen, auch einige Projekte oder Aktionen zu gestalten.

Das Padlet ist für alle geöffnet und wir freuen uns, wenn noch weitere Ideen hinzukommen.