Bio-Landwirtschaft hautnah erleben  

ZukunftsMacher Johannes Dackweiler ist Bio-Bäcker und Chef der Düsseldorfer Hercules Bäckerei. Er zählt zu den wenigen Bäcker, der sein Getreide noch selbst mahlt. Den Weizen, Roggen und Dinkel bezieht er von dem Biohof „Gut Lüpkeshof“ in Velbert. Das Getreide wird per Traktor angeliefert, in die Silos gepustet und in der Backstube verarbeitet. Doch wie funktioniert der ökologische Landbau? Ein Besuch beim Bio-Landwirt Till Bredtmann. 

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Biobäcker Johannes Dackweiler mit Bio-Landwirt Till Bredtmann

Mit dem Öko-Landbau groß geworden 

Bio-Landwirt Till Bredtmann kennt den Öko-Landbau von Kindesbeinen an. Sein Vater hat 1986 seine Landwirtschaft auf Bio umgestellt. Als der Sohn das Gut Lüpkesdorf vor vier Jahren übernommen hat, war für ihn klar, dass er weiter ökologisch arbeiten will. Er ist Mitglied bei Naturland, dem Verband für ökologischen Landbau. Naturland steht für einen ganzheitlicher Ansatz des nachhaltigen Wirtschaftens, praktiziert Natur- und Klimaschutz, setzt sich für die Sicherung und Erhalt von Boden, Luft und Wasser ein, sowie den Schutz der Verbraucher. Die Regeln sind strenger als die Bio-Richtlinien der EU. Dazu gehört auch die Fruchtfolge. Aber was bedeutet das konkret? Bei dem Bio-Landwirt Till Bredtmann wird nicht jedes Jahr dasselbe auf dem Acker angebaut. Vielmehr wechselt er – das heißt, dass auf der Ackerfläche ein Jahr lang Klee, Weizen oder Kartoffeln gepflanzt werden, im nächsten Jahr ändert sich der Anbau. Damit erhält der Boden Nährstoffe – der Biohof verzichtet auf chemische Dünger. In der Konsequenz bedeutet es aber auch, dass der Ertrag geringer ausfällt.   

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Stickstoff – der Hauptnährstoff für Pflanzen

Kleegras ist die Hauptkultur auf den Ackerflächen. Die hat den Vorteil der Leguminose und das ist eine Pflanzenart, die den Stickstoff aus der Luft bindet. Der Stickstoff ist nämlich der Hauptnährstoff für die Pflanzen. Stickstoff kann man nicht im Sack als Dünger kaufen – deshalb muss ich der Landwirt es eben selbst machen. Das geht nur über die Leguminose. Das Kleegras wird dann drei bis vier Mal im Jahr geschnitten. Durch den Schnitt regt er die Pflanze an wieder neu zu wachsen und zur Blüte zu kommen und dabei wird mehr Stickstoff gebildet. Kleegras bzw. Ackergras gelten als Idealfrüchte in Bezug auf Bodenschutzaspekte begründet durch eine deutliche höhere deutlich größte Humusbildung (CO2 -Akkumulation im Boden) und es verbessert das Bodenleben und die Stabilität.

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Ei, Ei…

Auf den Hof leben 2600 Hühner. Sie kommen im Alter von 18 Wochen in den Betrieb – und es dauert etwa zwei Wochen, bevor sie die ersten Eier legen. Die fallen in ein Nest und werden über ein Förderband eingesammelt. Die Aufzucht ist generell anders als bei konventionellen Landwirten. Das beginnt damit, dass das Federvieh Auslauf hat. Bio-Landwirt Bredtmann favorisiert mobile Ställe, die er immer wieder woanders platzieren kann, um Felder umzubrechen. Es gibt Sitzstangen und die die Hühner haben einen eigenen Bereich, der zum Scharren einlädt. Die Schnäbel sind nicht gestutzt und es werden keine Medikamente eingesetzt. 

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