Buchtipp: Wirtschaft ohne Wachstumszwang – Manifest einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft

von ZukunftsMacher Helmut Scheel

Vorweg sei gesagt: Ich stelle ein eher ungewöhnliches Buch vor. Es ist nicht das Werk eines Autors oder mehrerer Autoren, sondern eine Zusammenfassung eines Symposiums, das im Januar 2020 von der ÖDP (Ökologisch Demokratische Partei) in Coburg veranstaltet wurde. Die Schwierigkeit einer derartigen Umsetzung ist die Essenziierung von Vortrag und Diskussion bei einem derartig umfassenden Themenkomplex. Das sollte bei der Lektüre stets mit bedacht werden. Im zweiten Teil des Buches wird dann akzentuiert versucht einen Einblick in die Diskussionen zu gewähren.

Unterschiedliche Themenfelder 

Namhafte Teilnehmer haben ihr Wissen aus den unterschiedlichsten Themenfelder eingebracht, um als Basis für den weiteren Gedanken zu dienen. Die Auseinandersetzung beginnt mit einer groben Ursachenanalyse und beleuchtet weiter die unterschiedlichen Themen, die unser Wirtschaftssystem prägen. Die einzelnen, nicht nur, politischen Handlungsfelder umfassen die Geld- und Finanzmärkte, die Energiewende, Ressourcenpolitik, Umwelt, Landwirtschaft, Arbeit und Soziales sowie der Staat und die öffentliche Hand. Allein dieses Spektrum lässt erkennen, dass nicht dezidiert in jede Einzelheit hinein Lösungen aufgezeigt werden können. Vielmehr dient das Buch als fundierte Fragestellung mit entsprechender Grundlagenvermittlung und der Aufforderung sich mit dem Wachstumszwang näher auseinanderzusetzen.

Politisches Mitmachbuch

Im zweiten Teil des Buches werden die Impulsreferate zu den Themen skizzenhaft nochmals dargelegt, was zwar etwas Mühe macht, aber der Kürze der Artikel geschuldet und dennoch gelungen ist. Hier werden dann auch Diskussionsbeiträge abgedruckt und ein Resümee daraus gezogen.

Dieses über 300 Seiten starke Buch ist kein Sachbuch im herkömmlichen Sinne. Vielmehr beleuchtet es eine nicht abgeschlossene politische Diskussion, die derzeit mehr als notwendig ist und in der ÖDP offen und transparent geführt wird. Somit ist dieses Werk eine Aufforderung sich an der Debatte zu beteiligen und liefert in eine Grundlage für die unterschiedlichen Themen. Es kann als politisches Mitmachbuch bezeichnet werden.