Frauenpower: Klimaschutzziele erreicht!

von Janine Steeger

Es ist ein Sommertag im Juni 2030. Nachdem ich eine Runde am Strand Laufen war, kehre ich in unser autarkes Holzhaus in Haarlem zurück und setze mich an den Schreibtisch. Lange haben wir diesen Traum vom super kleinen Haus in den Niederlanden geträumt, aber Angst gehabt, dass das Land im Meer versinkt. Es ist nicht passiert und es wird nach Aussage von Wissenschaftler*innen auch in der Zukunft nicht passieren. Denn wir haben es in der EU geschafft die klimaschädlichen Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren und die gesamte Welt ist auf einem guten Weg in Richtung Klimaneutralität.

Divers ist jetzt normal

Ich habe gleich eine Videokonferenz mit meinen Mitgründerinnen von futurewoman.de Da wir überflüssig geworden sind, wollen wir unserem Unternehmen ein neues Ziel geben. Gegründet hatten wir uns 2020. Unser Ziel damals: Weibliche Experten der Nachhaltigkeit sichtbar machen in Programmen und Medien und sie in ihren Karrieren unterstützen, damit endlich mehr Frauen mit klarem Bekenntnis zum Klimaschutz in Führungsetagen sitzen und dort im Sinne unserer Kinder entscheiden. Schon seit einigen Jahren haben wir überall diverse Teams. Es ist normal geworden. Und das hat unser Land und Europa enorm voran gebracht im Kampf gegen die Klimakrise. Die Ergebnisse einer Studie, die wir damals in Auftrag gegeben haben, hat erheblich dazu beigetragen. Es ging darum, den Mehrwert des weiblichen Prinzips für den Klimaschutz zu belegen. Welche vermeintlichen Schwächen von Frauen, sollten wir endlich als Stärken begreifen und sie insbesondere in Krisen nutzen? Das Buch, das wir zu den Studienergebnissen veröffentlicht haben, hat Millionen Frauen eine unbändige Stärke verliehen. Plötzlich haben sie sich getraut, sich viel mehr einzumischen, mitzugestalten, mitzuentscheiden. Nicht zuletzt die erste grüne Kanzlerin Annalena Baerbock war vielen ein Vorbild.

FutureWomen-scaled Frauenpower: Klimaschutzziele erreicht!

Futurewomen: Saskia Juretzek und Janine Steeger

Jane Fonda ist eine von uns

futurewoman.de soll jetzt zu einem Think-Tank werden. Dahin hat das Netzwerk sich ohnehin schon entwickelt. Bei all unseren Netzwerktreffen und Futuretalks, die wir über die Jahre veranstaltet haben, sind immer Ideen und Projekte entstanden, die wir mit der Kraft der vielen tollen Frauen auf die Beine gestellt haben. Und es wäre töricht, diese Kraft nicht zu erhalten. Denn auch, wenn wir den Pariser Klimazielen immer näher kommen: Erreicht sind sie noch nicht. Und: Wir wollen jetzt endlich ein globale agierendes Netzwerk werden. Schon immer hatten wir Kontakt zu Nachhaltigkeitsexpertinnen auf der ganzen Welt. Unser Buch ist dank Unterstützung von Jane Fonda sogar auf dem amerikanischen Markt ein Bestseller geworden. Dennoch haben wir auf unserer Homepage ausschließlich Frauen aus dem deutschsprachigen Raum gelistet. Aber die Klimakrise ist eine globale Krise. Und wir können mit unserem Wissen und der Expertise aus Deutschland und Europa wertvolle Inputgeberinnen für den Rest der Welt sein und umgekehrt.

Frauen verändern die Welt

Nach unserem Videocall buche ich mir noch schnell ein Ticket in mein geliebtes Köln. Das ist inzwischen alles so entspannt, und günstig. Man bucht sofort ein Ticket für alles. Aus der Bahn aussteigen, ins elektrische Sharing-Auto einsteigen, oder eins der anderen emissionsfreien Mobilitätsangebote nutzen. Eine junge, toughe Stadtplanerin, die sich viel Inspiration bei anderen Frauen im Ausland geholt hat, hat alles umgekrempelt. Die Stadt ist jetzt gleichberechtigt für alle Verkehrsteilnehmenden da. Zufußgehende, Radfahrende, Autofahrende, alles ist viel grüner, Privatautos gibt es kaum noch, so bleibt mehr Platz zum Verweilen. Klar gab es Anfangs Widerstand. Aber mit ihrer charmanten und doch bestimmten Art hat diese Frau ihre Vision von einer Stadt der Zukunft durchgesetzt und plötzlich fanden es alle gut. Inzwischen wird sie als künftige Bürgermeisterin gehandelt.

Ich übernachte bei meiner Schwester und fahre am nächsten Tag zu einem Geschäftstermin nach Duisburg. Unterwegs sehe ich zahlreiche Windräder. Anfang der 20er Jahre war NRW beim Thema Windenergie das Schlusslicht unter allen Bundesländern. Jetzt ist NRW Spitzenreiter. Fast müßig zu erwähnen, dass das Land von einer Frau regiert wird.

Ich habe einen Termin bei Thyssen Krupp Steel. Seit Jahren berate ich das Unternehmen, das seine Emissionen in der Stahlproduktion in 12 Jahren um 30 Prozent reduziert hat und 2050 klimaneutral sein will. Ich bin zuversichtlich, dass das klappt. Geführt wird das Unternehmen von einer Doppelspitze. Ein Mann und eine Frau, eine Futurewoman übrigens. Auch alle anderen Teams im Management sind divers aufgestellt. Denn Frauen können es nicht besser. Aber das weibliche Prinzip gehört in jedem Fall zwingend dazu zu einer guten Zukunft.  Â