Buchtipp: Die Hoffnung nach der Krise – Matthias Horx
Die Zukunft erfindet sich immer wieder neu
von ZukunftsMacher Helmut Scheel
Nach seinem ersten Buch über die Corona-Krise, beleuchtet der Zukunftsforscher, Autor und Journalist Matthias Horx die Weiterentwicklung und weckt Hoffnungen. Doch dem gegenüber stehen Ängste, Hass und negative Gefühl, die es gilt zu überwinden. So zitiert er die französische Philosophin Corine Pelluchon: „Ich denke darüber nach, dass die Pandemie uns dazu einlädt, Inventur zu machen.“ Treffend, denn der Autor spricht von der Krise als Abenteuer. Das bewerte ich zweifelhaft, denn ist unsere Gesellschaft und gar die ganze Weltgemeinschaft auf einem Abenteuertrip? Der Autor benennt vier Etappen auf dieser Reise: Anfangseuphorie: Ready to fight, ready to go – Gewöhnungsphase: Routinen setzen sich durch – Erschöpfung und Bezichtigung: Die Nerven und der Sinn gehen verloren – Heimkehr und Hoffnung: Entstehen von einem „Neuen Normal“.
Das Paradox der Krise
Die kurzweilig geschriebenen Kapitel mit prägnanten Überschriften wie „Das Paradox der Krise – Katharsis und Kreativität“ machen das Buch flüssig und kurzweilig. Immer wieder unterbricht Horx mit Worterklärungen, die auf eigenen Wortkreationen beruhen. Solche Wortschöpfungen sind die eigentlichen Ankerpunkte im Buch. Einige Beispiele sind „Die Memesis“, „Der Possibilismus“, „Die Metatrends“, „Die Flexicurity“, „Die Regnose“ und andere mehr. Horx ist für seine Wortschöpfungen bekannt und erfährt drüber auch Kritik. Frage ich mich, ob ihm die bestehenden Begriffe für eine exakte Beschreibung nicht reichen, ob er selbstverliebt Neuschöpfungen kreiert oder ob sie eine Notwendigkeit für eine Sprachentwicklung sind, darf sich der werte Leser*in selbst erklären.
Nachdem Horx sich mit dem Zustand und dessen Beschreibung in der Krise befasst hat, geht er auf eine mögliche, für ihn wahrscheinliche Entwicklung nach der Pandemie ein. In verschiedenen Facetten spricht er von Revolution. So zum Beispiel von der Digitalen Revolution, der Mind-Revolution oder der Feministischen Revolution. Er macht sich Gedanken über die Entwicklung im Tourismus, (allerdings nur auf sechs Seiten), die Entwicklung in den Städten und über eine Neo-Religion, welche auf einer säkulare Spiritualität beruhen könnte.
Das Buch endet wie folgt:
Zukunft ist eine innere Entscheidung.
Für ein Genug statt Zuviel.
Für das Umarmen der Angst.
Für Achtsamkeit statt Hass.
Für Zuversicht statt Zynismus.
Außer den Wortschöpfungen des Autors ist dem Buch nichts grundsätzlich Neues abzugewinnen. Wer jedoch ein leicht zu lesende Lektüre über unsere aktuelle Situation in ihrer großen Bandbreite sucht und trotzdem auf einem guten Niveau unterhalten werden möchte, für den kann dieses ein Glücksgriff sein.
Buchtipp
Die Hoffnung nach der Krise
von Matthias Horx
Zu bestellen bei der ZukunftsMacherin Uta Vardar – hier…