Die Zukunft nachhaltiger Metropolen: Ein Blick auf futuristische Städte
Die Weltbevölkerung wächst, die Erde ist begrenzt. Wo werden wir künftig leben? Es gibt einige ambitionierte Pläne zu futuristischen Citys und sie sind wegweisend. So wurden in den letzten Jahren einige Metropolregionen entwickelt, die für eine nachhaltige Infrastruktur und intelligente Technologien stehen. Vor diesem Hintergrund werden hier sechs futuristische Städte vorgestellt, von denen einige bereits im Bau sind.

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Foto: Stefano Boeri

1. Smart Forest City, Mexiko

Der italienische Architekt Stefano Boeri entwickelte 2019 Pläne für eine Smart City in der Nähe von Cancún. In der „Smart Forest City“ wachsen 7,5 Millionen Pflanzen, darunter zahlreiche Baum- und Straucharten. Die üppige Pflanzenwelt in Parks und Gärten, auf Dächern und an Fassaden wird dabei 116.000 Tonnen CO2 speichern und 5.800 Tonnen im Jahr einsparen.

Die deutsche Firma Transsolar wird dafür sorgen, dass die Waldstadt dank einer Kreislaufwirtschaft komplett nahrungs- und energieautark wird. Hierzu trägt ebenso ein Ring von Sonnenkollektoren bei wie auch landwirtschaftlich genutzte Felder, die durch einen unterirdischen Kanal bewässert werden. Überhaupt spielt Wasser eine tragende Rolle: In einem großen Bassin vor der Stadt wird Meerwasser aufgefangen, entsalzt und in befahrbare Kanäle weitergeleitet. „Wassergärten“ dienen als Schutz gegen Überschwemmungen. Auf dem Trockenen sorgt wiederum ein halbautomatisiertes Verkehrssystem von MIC (Mobility in Chain) für eine autofreie Stadt.

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Foto: Courtesy of BIG

2. Telosa, USA

Der Milliardär Marc Lore will eine neue Stadt in Amerika schaffen, die einen globalen Standard für das urbane Leben setzt und zu einer Blaupause für zukünftige Generationen wird. Der genaue Standort von Telosa muss noch festgelegt werden. Geplant ist jedoch eine Stadt für Fußgänger und Radfahrer, dazu einige autonome Fahrzeuge. Die nachhaltige Stadt wurde von der Bjarke Ingels Group entworfen. Dazu gehören erneuerbare Energien, viele Grünflächen und das Wasser wird vor Ort gespeichert, gereinigt und wiederverwendet. Die Stadt gilt auch als ein soziales Projekt, denn die Bürger:innen werden Anteile des Landes übertragen. In vielen Medien wird Telosa jedoch als eine Utopie dargestellt, die vermutlich nicht realisiert wird.

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Foto: NEOM

3. The Line, Saudi-Arabien

Der Bau von „The Line“ in  Saudi-Arabien ist eine hundert Meilen lange lineare Stadt. Das Land investiert zwischen 100 und 200 Milliarden US-Dollar. Die Stadt ist mit einer Spiegelfassade verkleidet und sie wird autofrei sein. Hier ist ein autonomer Hochgeschwindigkeitsverkehr geplant. Laut Gizmodo hat der Bau der Stadt bereits begonnen und soll bis 2030 abgeschlossen sein soll. Die Pläne Saudi-Arabiens gehen langfristig von einer Bevölkerungszahl von neun Millionen Menschen aus.

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4. Oceanix Busan, Südkorea

Obwohl Vorschläge für schwimmende Städte heutzutage immer häufiger werden, könnte Oceanix Busan das erste Projekt sein, das tatsächlich fertiggestellt wird. Oceanix beauftragte die Bjarke Ingels Group und SAMOO mit der Gestaltung der Stadt. Die aus Biogestein, einem sich selbst erhaltenden und selbst reparierenden Material erbaute Stadt wird als Modell für andere Küstengemeinden dienen, die gegen den steigenden Meeresspiegel als Folge des Klimawandels kämpfen.

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Foto: Courtesy of MRVD

5. Chengdu Sky Valley, China

Das von der Firma MVRDV entworfene „Chengdu Sky Valley“ wurde als Beitrag für den Wettbewerb Future Science and Technology City konzipiert. Doch das Projekt stoppt derzeit. Die Metropole ist darauf ausgelegt, die traditionellen Linpan-Siedlungen des Standorts zu erhalten und zu verbessern, bei denen es sich um ländliche Gemeinden in den Tälern der Region handelt. Aus diesem Grund werden neue Gebäude auf Hügeln gruppiert und so gestaltet, dass sie die Skyline des Tals betonen. Durch die Erhaltung der Agrarlandschaft des Gebiets wird den Bewohnern eine größere Auswahl an Lebensstilen geboten, einschließlich Möglichkeiten zum Selbstbau und zur Entwicklung eines autarken Lebensstils im Einklang mit der Natur.

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6. Amaravati, Indien

Obwohl dieser von Foster+Partners konzipierte Masterplan für Amaravati nicht mehr umgesetzt wird, bietet er einen großartigen Einblick, wie eine futuristische Stadt aussehen könnte. Dem Plan zufolge sollte ein Regierungskomplex die Stadt verankern und eine große zentrale Grünfläche das Zentrum der Stadt überspannen – inspiriert von Lutyens‘ Delhi und dem New Yorker Central Park. Das Unternehmen stellte sich auch eine aggressive Umweltstrategie vor, bei der mindestens 60 Prozent der Fläche von Grün oder Wasser umgeben ist. Laut Foster+Partners hätte die Metropole zu den nachhaltigsten der Welt gehört und verschiedene neue und aufkommende Technologien genutzt, darunter Photovoltaik, Elektrofahrzeuge, Wassertaxis und spezielle Radwege.

Original: AD