Eröffnung der ZukunftsMacher Dependance in Landau/Pfalz

ZukunftsSalon: Die Premiere

Unser Thema: Mensch, Roboter

von Elita Wiegand

Ein kontrastreiches Bild: In dem gemütlichen Veranstaltungsraum der Weinhandlung von Stefan Dorst mit Holztischen, einem Regal gefüllt mit Flaschen und dem Parkettboden fielen zwei Roboter ins Auge: JAIme und Yanny waren das Gesprächsthema, denn zur Eröffnung der ZukunftsMacher Dependance in Landau/Pfalz haben wir uns mit dem Thema Robotik und KI beschäftigt.

Für Susanne Gerdon war es eine Premiere: Als neue Leiterin der ZukunftsMacher Dependance hatte sie zu der Veranstaltung eingeladen. Dass das Thema Robotik auf Interesse stößt, zeigte sich auch an der Vielfalt der Gäste aus dem Bereich der Bildung, Unternehmen oder der Handwerkskammer.

Susanne-Gerdon-und-Rainer-Becker Wenn zwei Roboter eine Weinhandlung besuchen...

Susanne Gerdon und Rainer Becker

Was können Roboter eigentlich für uns tun?

Doch was können Roboter in der Zukunft für uns tun? Welche Rollen übernehmen Roboter in unserer Arbeit oder im sozialen Umfeld? Wo liegen Chancen und Risiken? ZukunftsMacher Rainer Becker, Chef von Becker Robotics aus Wuppertal ist Experte für die Fragen. Als Impulsgeber lieferte er an dem Abend wichtige Informationen und öffnete die Türen zu der Roboterwelt. Besonders beeindruckend sind ihm seine ersten Erfahrungen mit dem humanoiden Roboter „Pepper“ in Erinnerung geblieben. Der menschenähnliche Roboter mit Kopf, Händen, Kulleraugen und Mund begeistere die älteren Menschen. „Seitdem gehört Pepper dazu. Er spielt, macht mit den Bewohnern Gymnastikübungen, ist Übersetzer bei ausländischen Gästen oder erzählt Witze“, berichtet Rainer Becker. Seitdem hat er sich unter anderem auf Roboter in Pflegeheimen spezialisiert.

Entlastung des Pflegepersonals

Auch wenn die Ängste vor dem Unbekannten groß sind, werden Roboter nie Menschen ersetzen. Doch Roboter sind in Einrichtungen hilfreiche Unterstützer und im privaten Bereich ist Yanny der kleine Freund, der immer da ist. Dieses Roboteruniversum steht uns jetzt ad hoc 24/7 zur Verfügung.

Becker Robotics bietet 80 verschiedene Roboter an, denn, „es gibt nicht einen Roboter für alles, aber es gibt für alles einen Roboter!“, betont der Experte.

JAIme und Yanny sind KI-Multitalente

So ist JAIme mit Kameras und Sensoren ausgestattet, kann eine Video-Sprechstunde abhalten oder für den älteren Menschen seine Lieblingslieder abspielen. Er lädt zur Entspannung ein, kann zu einer Partie Backgammon herausfordern oder zu Yogaübungen anleiten.

Yanny-1-scaled Wenn zwei Roboter eine Weinhandlung besuchen...

Roboter Yanny

Yanny hingegen ist gerade mal 24 Zentimeter groß, aber auch er ist ein mobiler Tausendsassa: Er kann mit dem älteren Menschen tanzen, Rätsel aufgeben, Gymnastikübungen vormachen und er beherrscht Kung-Fu oder Yoga.

Das Beste aber: Man kann Yanny über eine App programmieren. So kann man im Kalender wichtige Termine eintragen wie zum Beispiel, wenn man Medikamente einnehmen muss. Oder er erinnert an Geburtstage, an den Beginn der Lieblingssendung im TV oder daran, dass man sich bewegen muss.

Yanny kann mittels Gesichtserkennung mit dem Gesprächspartner interagieren, dem Blick folgen und erkennt zum Beispiel auch, wenn man aufwacht oder wenn es Zeit ist, zu schlafen. „Der kleine Roboter wird künftig in der Lage sein, über fünf bis zehn Worte auch Emotionen zu erkennen. Somit weiß der Roboter wie ich mich fühle. Die Erkennung ist zum Beispiel auch dafür geeignet, Depressionen vorzubeugen“, betont Rainer Backer.

In Zeiten des Fachkräftemangels sind Roboter gefragt

In Zeiten des Fachkräftemangels sind Roboter eine Hilfe und sie können vor allem die Pfleger:innen bei der Dokumentation unterstützen. „Ausgebildete Fachkräfte verbringen nämlich inzwischen fast 60 Prozent der Zeit mit Dokumentationen über den Patienten, statt die Zeit mit dem Patienten zu verbringen,“ erfuhren wir am nächsten Tag bei dem Besuch in Bethesda. In der Einrichtung gibt es 102 seniorengerechte Wohnungen, 175 Pflegeplätze für Senioren und 178 Wohnplätze für Menschen mit Behinderung.

Nicht reden, machen!

Der ZukunftsSalon hat einmal mehr gezeigt, dass die Transformation inzwischen weiter fortgestritten ist als mir uns oftmals eingestehen. Vieles müssen wir neu denken, uns auf die massiven Veränderungen einstellen und vor allem die Weichen stellen. Nicht reden, machen! Der Leitspruch der ZukunftsMacher traf auch bei unserer Premiere in Landau/Pfalz den Kern.